Das bereits in den 70er Jahren von Christo und seiner 2009 verstorbenen Gefährtin Jeanne-Claude geplante Kunstprojekt lässt sich wie folgt beschreiben: 200.000 Würfel aus hochdichtem Polyethylen bildeten auf dem Iseosee den schwimmenden Steg, auf dem 70.000 Quadratmeter Stoffbahnen ausgelegt wurden. Der Steg verband das Festland mit zwei kleinen Inseln. Insgesamt erstreckte sich der Steg auf einer Länge von drei Kilometern, wobei er 16 Meter breit war. Nachdem das Kunstwerk fertiggestellt wurde, durften Besucher 16 Tage lang den schwimmenden Steg begehen.
Für sein Projekt benötigte Christo rund 90.000 m² Stoff, der für diesen Anlass neu entwickelt wurde. Mit der Fertigung des Spezial-Gewebes wurde die Firma Setex-Textil GmbH in Greven beauftragt, einem Kunden von Neuenhauser Dockenwicklern. Der neu entwickelte Stoff, der vor allem robust, farbecht, wasserfest und schmutzabweisend sein musste, wurde auf Picanol Webmaschinen gewebt und auf Neuenhauser Steigdockenwicklern aufgewickelt. Die verwendeten, speziell für große Gewebebreiten konzipierten Neuenhauser Wickler, erlauben es, auch diese sehr breiten Spezialgewebe faltenfrei und ohne Qualitätseinbußen in den Längen aufzuwickeln, wie sie für ein solches Mammut-Projekt erforderlich sind.
Die „Floating piers“ sind nicht das erste Projekt von Christo, an denen Neuenhauser mitgewirkt hat. Jeder Meter Gewebe, der für die berühmten Projekte von Christo und Jeanne-Claude verwendet wurde - wie z.B. „Verhüllter Reichstag“, „Verhüllte Bäume“ und „The Gates“ wurde ebenfalls auf Wicklern aus Neuenhaus gewickelt.